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AutorenbildEdwin Zimmerli

Meine Begegnung mit Albert Einstein

Albert Einstein bin ich nie persönlich begegnet. Das wäre auch gar nicht möglich gewesen, denn ich wurde erst 5 Jahre nach seinem Tod geboren. Sein Denken und seine zentralen Botschaften haben mich dennoch entscheidend beeinflusst. Möglicherweise lag es an meinem Alter, denn in der Pubertät ist man sehr aufnahmefähig und sucht nach eigenen Vorbildern.


Als 14-Jähriger hatte ich im Radio eine Sendung über einem berühmten Physiker gehört, der eine wichtige Theorie entwickelt hatte, die revolutionär war und sich als richtig erwies. Er hatte herausgefunden, dass die Welt mehr Dimensionen hat, als man bisher angenommen hatte. Die Radiosendung hatte etwas mit dieser neuen Sichtweise und einem erweiterten Weltbild zu tun. Ich hatte bis dato noch nie etwas von diesem Albert Einstein gehört und wusste auch nicht, was es mit dieser neuen Weltsicht auf sich hatte. Irgendwie spürte ich aber intuitiv, dass seine Erkenntnisse wichtig waren. Und da wir zu jener Zeit in der Schule bald einen Vortrag über eine bekannte Persönlichkeit unserer Wahl halten mussten, entschied ich mich, mehr über diesen angeblich berühmten Professor in Erfahrung zu bringen.


In der Schulbibliothek fand ich nichts Brauchbares über Albert Einstein, und so fuhr ich in Begleitung meiner Mutter nach Zürich, um mich in einer grossen Buchhandlung mit einer Biografie und mit zwei Büchlein über Einsteins Relativitätstheorie einzudecken.



Obschon ich als pubertärer Jüngling das revolutionäre Werk des Physikers nicht wirklich verstand, entfachte Einstein in mir einen wichtigen Funken. Mein Interesse an mehrdimensionaler Physik, am Kosmos und am Geheimnis des Lichts erwachte damals und entfachte ein Feuer, das bis heute anhält.

Die Poster von Rock- und Popp-Bands wie "Deep Purpel", "Slade" oder "Sweet" verschwanden aus meinem Zimmer. Stattdessen zierten ein grosses Einstein-Poster und eine grosse Sternkarte mit Nord- und Südhimmel die Wand.


Ich wurde ein richtiger Einstein-Fan, druckte mir mit einem selbst geschnitzten Linoleumschnitt ein Einstein T-Shirt mit seiner berühmten Formel E=m·c^2 und bestaunte mit dem Feldstecher meines Vaters den Kosmos. Aus Backsteinen und Holz bastelte ich mir ein Stützgerüst mit dem ich während den Ferien auf dem Rücken liegend den Nachthimmel absuchen konnte... Und eines Nachts sah ich sie dann: Die Andromeda-Galaxie. Ihr Licht war gemäss unserer Zeitrechnung vor über 2 Millionen Jahren zu uns aufgebrochen. Unglaublich! Ich blickte tief in das Weltall hinaus und weit in die Vergangenheit zurück, während das Licht gleichzeitig im Hier und Jetzt durch mich hindurch vibrierte. Mind-Blowing und unfassbar war dieses unmittelbar erlebte Wunder kosmischer Ganzheit. Es fühlte sich in meiner Seele wie eine spontane Erleuchtung an!


Ohne Einsteins frühe Impulse wäre ich vermutlich nicht "Sternbringer" geworden. Sein Geschenk begrenzte sich nicht nur auf Physik und Kosmos. Einstein wusste einfach, worauf es ankam und was wesentlich war. Das belegen zahlreiche tiefgründige Einstein-Zitate und sein enormes Engagement für den Frieden.

Albert Einstein war auch bekannt für seinen Pazifismus und seine jahrzehntelangen Friedensbemühungen. Als Mitverursacher der Atombombe fühlte er sich wahrscheinlich mitschuldig am Rüstungswahn, der nach dem zweiten Weltkrieg begann. Er setzte viel Zeit und Energie ein, um sich mit Persönlichkeiten aus aller Welt zu treffen und diesen Wahnsinn zu stoppen.

Am 11. April 1955 unterschrieb er gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern das Russell-Einstein-Manifest, das eine globale Abrüstung forderte. Eine Woche später, am 18. April 1955 starb Albert Einstein. Sein Wunsch nach Abrüstung blieb unerfüllt.

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